Sandor Veress
(1907 - 1992)
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Biografie
Geboren am 1. Februar 1907 in Kolozsvár (Ungarn-Transsylvanien, heute Cluj, Rumänien). Studierte an der Hochschule für Musik in Budapest Komposition bei Zoltán Kodály und Klavier bei Béla Bartók. Er war Assistent von László Lajtha, Liter der Volksmusikabteilung des Ungarischen ethnographschen Museums und unternahm eigene Forschungsreisen in Ungarn, Transsylvanien und Moldavia. Ab 1935 Assistent von Bartók an der Volksmusikabteilung der Ungarischen wissenschaftlichen Akademie und ab 1943 Professor für Komposition an der Hochschule für Musik in Budapest.
1949 verlässt Veress Ungarn und siedelt in die Schweiz, nach Bern, über, wo er bis zu seinem Tode im Jahre 1992 bleibt. Er unterrichtet seit 1959 am Konservatorium Bern ganze Generationen von Studenten in Solvège, Harmonielehre, Formenlehre und Musikpädagogik. Dazu hat er eine Reihe von Studenten in Kontrapunkt und Komposition, von denen sich einige später als Komponisten in der Schweiz hervortun. Mit andern Worten: Veress hat eine ganze Komponistengeneration in der Schweiz geprägt.
1965-67 ist Veress Gastprofessor in Baltimore (Teabook Institute), 1967 in Adelaide und 1972 in Portland. Ab 1968 wird er Extraordinarius, 1971 Ordinarius an der Universität Bern.
Sandor Veress vertritt die zweite Generation der "Budapester Schule", deren Gründerväter und Grossmeister Béla Bartók und Zoltán Kodály waren. Er unterrichtete seinerseits in Budapest so wichtige Komponisten wie György Ligeti und György Kurtág. Veress entwickelte aber - ähnlich wie Bartók - eine zwar in der ungarischen Musik verwurzelte, aber doch übernationale, dazu sehr autonome Sprache. Seine umfassende Bildung war auch die Grundlage für einen Humanismus und eine kulturelle Offenheit, die in seiner früheren Kammermusik, aber auch in seinen mittleren grossen Werken und in seinem in Bern entstandenen Spätwerk zu finden ist. Die meisten seiner späteren Werke ab 1950 wurden in Bern uraufgeführt (Berner Kammerorchester, Camerata Bern). Er erhielt 1976 den Grossen Musikpreis des Kantons Bern, 1985 den Bartók-Pásztory-Preis, 1986 den Musikpreis des Schweizerischen Tonkünstlervereins, 1987 den Musikpreis der Stadt Bern. Er wurde 1991 Schweizer Staatsbürger und starb am 4. März 1992 in Bern.
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Letzte Aktualisierung: 18. Februar 2011 .