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Das Swiss-Classic-Journal

 

Gstaad

 

Sommets musicaux 2018

Sommets musicaux 2016

Sommets musicaux 2015

Sommets musicaux 2013

 

 

Sommets musicaux 2018

 

 

 

Stars und ausgezeichneter Nachwuchs

In Gstaad gingen am Wochenende die „Sommets musicaux“ zu Ende. Konzerte in den Kirchen von Saanen und Rougemont mit gestandenen Künstlern und in der Kapelle von Gstaad nachmittägliche Konzerte mit acht jungen Cellisten. Wie jedes Jahr bestritt der bereits fortgeschrittene Nachwuchs eine Art Wettbewerb um den Prix André Hoffmann und den Prix Thierry Scherz. Beim einen geht es um eine Preissumme, beim andern um die Möglichkeit einer CD-Aufnahme mit Orchester beim Label Claves. Seit ein paar Jahren haben die eingeladenen Teilnehmer ein Pflichtstück zu spielen, das jeweils von einem „Composer in residence“ eigens geschrieben worden ist, dieses Jahr war es der 29-jährige Franzose Benjamin Attahir, dem diese Aufgabe zufiel.

In der Kirche von Rougemont spielten am Dienstag der Violinist und künstlerische Leiter des Festivals, Renaud Capuçon, mit dem jungen Pianisten Guillaume Bellom ein Rezital mit der Violinsonate c-moll op. 30 Nr. 2 von Beethoven, einem Stück für Solo-Violine mit dem rätselhaften Titel „Swimming ist not swing“ von Benjamin Attahir und der Sonate in Es-Dur op. 18 von Richard Strauss. Das recht umfangreiche Stück von Attahir durchläuft alle Möglichkeiten und Varianten der Violintechnik und ist doch Musik, der man gerne und aufmerksam folgt. Von Renaud Capuçon natürlich ohne Fehl und Tadel und mit grossem Enggagement gespielt. Am folgenden Abend spielten in Rougemont der junge Cellostar Edgar Moreau mit dem Pianisten David Kadouch ein Programm mit der Sonate A-Dur von César Franck , der Sonate von Francis Poulenc und einer ausladenden „Grande sonate“ von Rita Strohl, ein eigentliches instrumentales Drama zum Sujet „Titus und Berenice“ weitgehend in der Melodik eines Vincenzo Bellini. Auch hier herrschte grosse Übereinstimmung zwischen den beiden Musikern und eine technische wie künstlerische Perfektion.

An grossen Konzerten hörte ich noch das Zürher Kammerorchester unter Jukka-Pekka Saraste und mit dem Solisten Radu Lupu im „Basler Concerto“ von Strawinsky, dem Klavierkonzert C-Dur KV 467 von Mozart und der zweiten Sinfonie D-Dur von Beethoven. Auch hier eine hohe Qualität der Darbietung mit einem vornehm zurückhaltenden, aber gut artikulierenden und leichtfüssig spielenden Radu Lupu.

IAnastasia Kobekina

Adrien BellomInteressant natürlich die jungen Cellistinnen und Cellisten in der Gstaader Kapelle. Die Russin Anastasia Kobenika fand viel Anklang beim Publikum, schien mir aber etwas zu angespannt in der Sonate von César Franck und in den Fantasiestücken von Robert Schumann. Nicht ganz so überzeugend aber doch von hoher Qualität der Franzose Adrien Bellom, der zusammen mit seinem Bruder Guillaume Bellom die Sonate A-Dur op. 69 und die Sonate von Francis Poulenc interpretierte. Beinahe „hors concours“ weil sie in früheren Jahren schon eingeladen waren der Cellist Victor Julien-Laferrière und der Pianist Adam Laloum in der ersten Cellosonate vo Beethoven und der Sonate op. 19 von Sergei Rachmaninov. Un schliesslich in der Auswahl, die ich zu hören bekam, am Freitag noch der Franzose Charles Hervet mit Samuel Parret am Klavier in Fantasiestücken von Schuman und der Cellosonate Nr. 1 von Johannes Brahms. Auch dieses Duo hinterliess einen hervorragenden Eindruck, vor allem in der schon fast magistralen Wiedergabe der Sonate von Brahms.

Wiederum eine insgesamt hervorragende Qualität der jungen Cellisten aus Frankreich, Russland und Österreich. Die Gewinnerin beider Preise, Prix André Hoffmann und Preix Thierry Scherz ist Anastansia Kobenika aus Russland. Ihre Partnerin am Klavier, Paloma Kouitner teilt mit ihr den Prix André Hoffmann.

 

Victor Julien-Laferriere

 

Charles Hervet

 

 

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Sommets musicaux 2016

 

 

 

Die Preisträger der diesjährigen "Sommets musicaux" von Gstaad.

Guillaume Bellom et Kevin Jansson
Lauréats du Prix Thierry Scherz
Parrainé par la Fondation Pro Scientia et Arte

...

Der Preis besteht in einer CD-Aufnahme eines Rezitals.

Rémi Geniet
Récompensé par le Prix André Hoffmann

Der Preis besteht in 5'000 franken für die beste Ausführung des zeitgenössischen Werks des französischen Komponisten Thierry Escaich.

Ich finde die Preiszuteilung verdient und gratuliere von Herzen.

Fotos: Rémi Geniet, Kevin Jansson, Guillaume Bellom

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Guillaume Bellom Kevin Jansson Rémi GenietKevin KanssonGuillaume Bellom

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Unterschiedliche Qualitäten der jungen Pianisten

 

Daniel Andres

Jedes Jahr laden die „Sommets musicaux“ von Gstaad (29. Januar bis 7. Februar 2016) acht junge Instrumentalisten für je ein einstündiges Nachmittagskonzert in der Kapelle Gstaad ein. Dieses Jahr war die Reihe an den Pianisten. Der deutsche Pianist Joseph Moog wirkte als Mentor und den Pianisten winken auch Anerkennungen, ein Prix Thierry Scherz, gewidmet dem vor zwei Jahren aus dem Leben geschiedenen Gründer des Festivals, besteht in der Möglichkeit einer CD-Aufnahme mit Orchester und der Preis André Hoffmann wird für die beste Aufführung einer zeitgenössischen Komposition vergeben.

Letztes Jahr - das wäre hier nachzutragen - wurden der "Prix Thierry Scherz" an die Harfenistin Anaïs Gaudemard, und der "Prix André Hoffmann" an Coline Jaget vergeben.

Seit ein paar Jahren wird ein Komponist eingeladen, acht verschiedene Stücke für die jungen Musiker zu schreiben und so findet denn in jedem Rezital eine Uraufführung statt. In diesem Jahr war es der französische Komponist Thierry Escaich, geboren 1965 und in Paris als Organist und Professor für Komposition wirkend, welcher die acht kurzen Werke lieferte. Vorweg: es sind pianistisch dankbare, recht virtuose Stücke, die auch bei den Hörern gut ankommen. Strukturell sind sie recht streng aufgebaut , einige könnten auch auf der Orgel gespielt werden und ein wenig erinnen sie auch an die Etüden von György Ligeti, in den sich überlagernden Rhythmen und Strukturen.

Vier Pianisten konnte ich anhören, junge Künstler, die sehr unterschiedlich wirkten und unterschiedliche Qualitäten boten.

Der jüngste der jungen Virtuosen, Kevin Jansson, stammt aus Irland und ist knapp 16-jährig. Er überzeugte mit einer soliden, sattelfesten Technik, spielte die Etüde von Thierry Escaich auswendig, meisterte die Nummer zehn der „Etudes d'exécution transcendante“ von Franz Liszt makellos und auch die drei Stücke aus der „Musica Ricercata“ von Ligeti. Sein reiches Programm umfasste noch Ausschnitte aus der 4. Partita von Bach, die Sonate op. 10 Nr. 2 von Beethoven, zwei Stücke aus den „Miroirs“ von Ravel sowie eine „Dumka“ von Tschakowsky und natürlcih die „Etude impressioniste No 3“ von Thierry Escaich, die er auch auswendig im Kopf hatte. Ein sehr viel versprechender Jüngling, der manchmal noch einen etwas undifferenzierten und gelegentlich agressiven Anschlag zeigt, dessen Werdegang man aber aufmerksam verfolgen wird.

Einen sehr guten Eindruck hinterliess der 22-jährige Franzose Guillaume Bellom, der u.a. Bei Nicholas Angelich studierte, was man am Klangsinn des Pianisten durchaus heraushört. Er spielte drei „Estampes“ von Debussy, „Jeu de doubles“ von Thierry Escaich und die lange und schwierig zu interpretierende Sonate in G-Dur D894 von Schubert. Unter seinen Händen begann der Flügel zu klingen dass es eine Freude war und auch die „Längen“ der Schubert-Sonate erfüllte er mit Spannung und Ausdruck. Ein Pianist, den man gerne wieder hören wird.

Manche fanden den folgenden Pianisten Nathanaël Gouin grossartig und er verfügt auch über eine stupende Technik in der „Waldstein“-Sonate von Beethoven, in der Sonate Fantaisie op. 19 von Skrjabin oder im hochvirtuosen „Totentanz“ von Franz Liszt und natürlich in der „Etude baroque No 2“ von Escaich. Persönlich fand ich keinen Gefallen an seinem Umgang mit dem Klavier, dem armen Tier. Da war zu viel Härte und wenig Bemühen, die Saiten zu einem tragenden Klang zu führen.

Hinwiederum einen wundervollen Eindruck erhielt man vom 23-jährigen Rémi Geniet, der eigentlich rundum überzeugte. Da war zunächst eine stilechte und saubere Partita Nr. 4 von Bach. Danach eine völlige Umstellung im Stil mit der „Etude Jazz“ von Thierry Escaich, einem brillanten Wurf, den der junge Pianist virtuos und mit bravouröser Freiheit hinlegte. Zuletzt die 3. Sonate in h-moll von Chopin, und da spürte man, dass er ein Pianist mit Gestaltungsvermögen und differenzierter Anschlagskunst, einem singenden Legato und Ausbrüchen ohne Härte ist. Auch bei ihm freut man sich auf ein Wiederhören. Er ist bereits auf guter Laufbahn und wird in Frankreich und europaweit zu den wichtigen Festivals eingeladen.

Von den vier jungen Pianistinnen und Pianisten in der ersten Hälfte des Festivals konnte ich keine Eindrücke sammeln aber der Japaner Ryutaro Suzuki, die Chinesin Shizhe Shen, die in Russland geborene und in Genf ausgebildete Nathalia Milstein und Olga Kirpicheva aus Russland waren alle durchaus festivalwürdig.

Verschiedene stilistische Auffassungen

Abends gibt es Konzerte mit gestandenen Stars in den Kirchen von Saanen und Rougemont. Martha Argerich spielte zusammen mit der Kremerata Baltica, die Camerata Bern mit dem Gitarristen Miloš Karadaglic spielte ebenfalls in der Kirche Saanen. Gil Shaham spielte in der Kirche Rougemont zwei Partiten und eine Sonate für Violine solo von Bach und am Tag darauf Mischa Maisky mit Lily Maisky ein Programm mit Webern, Messiaen, Britten und Piazzolla. Anstelle des Hagen Quartetts spielten in Rougemont Renaud Capuçon, Gérard Caussé und Clemens Hagen ein Duo von Mozart und Trios von Schubert und Mozart.  Michel Dalberto, Alexandra Conunova und Kian Soltani waren in Klaviertrios von Hadn, Schubert und Brahms zu hören, etwas robust und hemdsärmlig vom Piaisten aus, und in der Kirche Saanen traten die Lucerne Festival Strings (Leader Daniel Dodds) zusammen mit Renaud Capuçon und dem immer wieder erstaunlichen, jetzt 14-jährigen Daniel Lozakovitj in Violinkonzerten und dem Doppelkonzert d-moll von Bach auf. Die Luzerner Streicher steuerten zum Schluss eine sehr schwungvolle und nüancierte Aufführung der Streicherserenade C-Dur von Tschaikowsky bei. Den Abschluss bildete ein Lieder- und Klavierrezital von Olga Peretyalko, Sopran , und dem Pianisten Gioliu Zappa, aber da war ich bereits auf der Heimreise.

Diese Konzerte fanden beim zahlreichen Publikum grossen Anklang, wiewohl als Einschränkung angemerkt sei, dass sich die Künstler um Ausdruck bemühten aber nicht um stilistische Feinheiten. Bei den Violinkonzerten von Bach war es gar augenscheinlich und ohrenfällig, dass die zwei Solisten einen sehr unterschiedlichen Ansatz hatten, wobei der junge Lozakovitj "sprechender" artikulierte und mit persönlich besser gefiel als der routinierte Renaud Capuçon.

 

 

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Sommets musicaux 2015

Jenseits der Klischees und eine Offenbarung

"Sommets musicaux" 2015 in Gstaad-Saanen

In Gstaad gingen am Samstag die "Sommets musicaux" zu Ende, die ersten ohne ihren Gründer Thierry Scherz, der die Welt im letzten Sommer verlassen hat, aber das Programm 2015 noch gestaltet hat. An den Nachmittagskonzerten in der Kapelle Gstaad traten fünf Harfenistinnen und zwei Harfenisten auf. Preise erhielten Anais Gaudemard (Prix Pro Scientia et Arte, CD-Aufnahme mit Orchester) und Coline Jaget (Prix André Hoffmann für die Interpretation eines zeitgenössischen Werks). Eine Harfenistin fiel wegen einer Emmanuel CeyssonFingerverletzung aus und so sprang der Mentor, der ebenfalls noch junge Emmanuel Ceysson am Samstag mit einem Rezital ein. Der erfolgreiche Franzose lieferte - wie nicht anders zu erwarten war - eine Demonstration der Möglichkeiten des Instrumentes jenseits der Klischees, vor allem auch im Werk des "Composers in Residence" Ivan Fedele. Dazu aber begeisterte er das Publikum mit einer ausgeklügelten und virtuosen Technik sowie vor allem mit unwahrscheinlich subtilen und vielseitigen Klangvariationen, Farben und Nüancen.

Eigenwilliger Chopin

Hier ist doch noch eine Bemerkung angebracht über die Kompositionen für Harfe, bei denen auffällt, dass die Werke von Harfenisten für ihr Instrument eher den landläufigen Vorstellungen entsprechen mit Arpèges und Glissandi auf und ab, während die Werke von ernster zu nehmenden Komponisten wie Debussy oder Fauré bei den Franzosen, Hindemith oder Britten , oder gar Transkriptionen von Bach bis Prokofieff oder selbst Debussy musikalisch gewichtiger und strukturierter erscheinen.

Am zweitletzten Tag gab Ivo Pogorelich eine sehr persönliche und eigenwillige Deutung des zweiten Klavierkonzerts in f-moll von Chopin, und Michel Tabachnik dirigierte eine eher romantische Version der 40. Sinfonie in g-moll von Mozart, die den Ton des Werks vor allem im ersten Satz traf, im weiteren Verlauf aber etwas schwer wirkte.

Eine Offenbarung

Im letzten Konzert in der Kirche von Saanen trat der bald 14-jährige Geiger Daniel Lozakovitj mit dem Wiener Kammerorchester unter Stefan Vladar im Violinkonzert D-Dur von Beethoven auf und das war nun die Offenbarung. Ich habe den jungen Musiker bislang zwei Mal in Virtuosenstücken von Sarasate und Saint-Saëns gehört und war umso gespannter auf seine Auseinandersetzung mit Beethoven. Die Überraschung und Verblüffung war gross und kaum mit Worten zu fassen. Nicht nur bezauberte der Violonist mit makelloser Technik und einer engelsgleichen Reinheit des Tons und mit unendlichen Daniel Lozakovitjdynamischen Abstufungen und klanglichen Schattierungen. Was einer der vielbeschworenen Neuentdeckungen des Werks gleich kam, war die völlige Identifikation des Knaben mit der Musik Beethovens, die sich auch im Mienenspiel äusserte. Da wurde eine Phrase mit ernsten Gesichtszügen gespielt und gleich darauf hellte sich das Gesicht auf und strahlte glückselig, es war ein Erlebnis und anrührend gleichsam die Musik mit dem jungen Solisten in jeder Phase und fast in jeder Note neu zu erleben und zu fühlen. Der langsame Satz war überirdisch und dafür der Schlusssatz spitzbübisch und neckisch und doch wieder voll Energie. Auch die Tutti lebte der Solist intensiv mit und verfolgte die Forte-Ausbrüche im Kopfsatz wie im Finale mit seiner Mimik und Gestik. Es war eines jener intensiven Musikerlebnisse, die einem wieder einmal bewusst machten, wieso man ins Konzert geht um live eines der "unsterblichen Meisterwerke", das man zu kennen glaubt, intensiv und tief und wahrlich neu zu erfahren. Das Geschenk eines Jünglings.

 

Daniel Andres

 

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Sommets musicaux

2013

 

Talentproben und gestandene Stars

 

Das Violoncello ist Königin während einer Woche im winterlichen Gstaad. Acht junge Cellisten aus aller Welt spielen in der hübschen, kleinen Kapelle des Dorfes um die Wette. 

Einer oder eine davon wird den „Prix Groupe Edmond de Rothschild“ erhalten mit der Gelegenheit, eine

CD mit dem Radioorchester Stuttgart aufnehmen dürfen.

Letztes Jahr spielten Violinisten um dieses Privileg, die damalige Ge-winnerin, die Koreanerin Soo-Hyun Park, durfte zudem am diesjährigen Festival „Sommets musicaux“ in der Kirche von Saanen mit der Camerata Europeana auftreten.

Die jungen Künstler stammen aus Österreich, Frankreich, Deutschland, Holland, Spanien und der Schweiz

und sind zwischen 19 und 24 Jahre

alt. Wie schon letztes Jahr ist auch

ein Komponist die ganze Woche zu Gast, und jeder der jungen Interpre-

ten muss, sozusagen als Pflichtstück, ein Stück des französischen Kompo- nisten Nicolas Bacri in sein Pro-

gramm integrieren. Der beste In-

erpret erhält übrigens seit diesem

Jahr auch einen Preis, den „Prix

André Hoffmann“. Der Enkel von

Paul Sacher würdigt sowohl das

Werk des Komponisten, wie auch

die beste Aufführung mit einem Preis von 5’000 Franken.

 

Überzeugende Junge

 

Am Sonntag trat der junge, noch sehr jugendlich und spontan wirkende

Franzose Victor Julien-Laferrière zusammen  mit dem Pianisten Adam Laloum (Clara Haskil-Preisträger) auf. Er gefiel mit schlankem und edlem Ton, aber auch entschiedener Attacke in Sonaten von Beethoven und Francis Poulenc, der Polonaise von Dvorak und dem langsamen Satz der Sonate von Nicolas Bacri. Tags darauf überzeugte die Holländerin Harriet Krijgh, begleitet von Kamilla Isanbaeva aus Taschkent, vor allem in der Cellosonate op. 6 von Richard Strauss. Die zierliche Cellistin überraschte dabei mit einem energischen und auch generösen  Blick auf dieses Werk und mit einer sehr artikulierten Sichtweise in der ersten Cello-Suite von Bach

Die dritte Cellistin, Sandra Lied Haga aus Norwegen mit ihrem Landmann Gunnar Flagstadt am Flügel, spielte am Dienstag zu Beginn die „Arpeg-gione“-Sonate von Schubert und,  nach kurzen Stücken von Fauré und Bacri, die ausladende Sonate op. 36 von Edvard Grieg. Auch sie gefiel mit ihrem kraftvollen aber doch sehr

differenzierten Spiel, vor allem in der Sonate von Grieg.

 

Begeisternde Stars

 

Abends finden jeweils Konzerte des Festivals in den Kirchen von Saanen oder von Rougemont mit bereits erprobten und namhaften Künstlern statt. In diesem Jahr sind die Pia-

nistin Elisabeth Leonskaja, der Countertenor Andreas Scholl, die

 

Cellisten Maximilian Hornung und Mario Brunello zu Gast. Brunello   wirkt auch als Coach der jungen Cellisten während der ganzen Woche.

In der Kirche Rougemont war am Sonntag die Geigerin Rachel Kolly d’Alba mit dem Pianisten Christian Chamorel zu hören, die mit einem vorwiegend französischen Programm (Ravel, Franck, Saint-Saëns, dazu Gershwin) die Zuhörer in ihren Bann zogen. Am Montagabend auch in Rougemont der ebenfalls noch junge deutsche Pianist Joseph Moog,  wel-cher mit Scarlatti, Debussy und Liszt mit stupender Virtuosität und dazu mit einer schon fast unübertrefflichen Klangkultur das Publikum in Begeis-terung versetzte.

Auch eine Spezialität des Festivals ist, dass nach den Konzerten Künstler und Publikum an gemeinsamen Mahlzeiten treffen können. Nach den Konzerten in der Kirche von Saanen gibt es jeweils ein Gala-Dinner im Palace Hotel, nach den Konzerten in Rougement ein ge-mütliches Beisammensein bei Fondue oder Raclette oder kalten Fleisch- und Käsespezialitäten, die anschliessende Meringue mit Greyerzer Doppelrahm nicht zu vergessen. Das gibt Kontakte zu Künstlern, die manchmal weit über den Anlass hinaus dauern, was von Musikliebhabern und Künstlern gleichermassen geschätzt wird.

 

 

 

 

 

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