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Interview mit Louis Schwizgebel-Wang

Interview Joanne Chan, Hongkong Tatler; Übersetzung Daniel Andres

Erzählen Sie uns ein bisschen von Ihnen.

Viele Leute fragen mich, ob meine Eltern Musiker sind. Sie sind es nicht. Sie lieben Musik, aber beide

sind visuelle Künstler. Meine Mutter folgte den Spuren meines Grossvaters, der Maler war, und studierte

Malerei und verfolgte die Malerei in einer langen Karriere. Auch mein Vater studierte Malerei, wechselte

dann aber zum Animations-Film. Ich habe eine jüngere Schwester, die zwar Cello spielt aber visuelle Kunst

studiert.

Meine Mutter stammt ursprünglich aus Shanghai und als typisch chinesische Mutter ist sie sehr strikt.

Mein Vater ist Schweizer und ein wirklich typischer Schweizer, sehr lässig.

Wie wurde das Klavier zum Instrument Ihrer Wahl?

Als ich klein war, kauften meine Eltern ein Klavier. Für meine typisch chinesische Mutter war es einfach

normal, dass Kinder ein Instrument lernen. Und ich wollte es wirklich ernsthaft auch. Ich konnte es kaum

erwarten, dass meine kleinen Finger die Tasten berühren konnten. Zu Beginn kam ein privater Klavierlehrer

zu uns nach Hause, zuerst ein Mal wöchentlich, dann zwei Mal und manchmal drei Mal.

Ich habe Abschlüsse in Genf, Berlin und zurzeit studiere ich an der Juillard School in New York. In der Welt

der ausführenden Künste ist es nicht entscheidend, einen Abschluss zu haben, aber es gibt mehr allgemeine

Anerkennung und für mich mehr Sicherheit und die Möglichkeit zu unterrichten, wenn ich das in Zukunft möchte.

 

 

Sie konzentrieren sich auf klassische Musik. Warum?

Ich liebe klassische Musik wirklich. Sie ist die Grundlage aller Musik. Sie entspricht unserer Zeit. Sie ist

Teil meines Lebens. Ein wirklich wichtiger Teil meines Lebens, in der Tat.

Wie würden Sie junge Kinder ermutigen, mit klassischer Musik anzufangen?

Ich denke, Kindern die Liebe zu klassischer Musik zu vermitteln ist, sie neugierig zu machen. Für mich

war das völlig natürlich. Ich liebte auch, Musik und über Musik zu lesen. Es faszinierte mich einfach.

Als Kind wollte ich alles Mögliche lernen. Ich fragte meinen Vater zu Allem und Jedem. Ich erinnere mich,

mit acht Jahren eine Oper gehört zu haben. Das Stück war in Italienisch und ich bat meinen Vater, die

Oper zu übersetzen und er tat es für mich. Wenn ich etwas über das Leben von Mozart wissen wollte,

schaute ich mir einen Film an.

 

 

Wie sollte man auf dem Weg zu klassischer Musik starten?

Die Leute haben im Kopf, klassische Musik sei Mozart und Beethoven. Aber es gibt sie in vielen Stilen

und Epochen, die Romantik, der Impressionismus usw.. Es gibt nicht nur einen Stil. Ich bemerkte, dass

wenn Leute eine Geschichte hinter einem Musikstück erleben und dann das Stück mehr als einmal hören,

sie immer mehr geniessen können. Der beste Weg ist ein schönes Erlebnis mit dem man eine Musik

verbinden kann.

Was regt Sie an?

Ich habe eine Menge Hobbies. Ich liebe es, mit Freunden herum zu hängen. Ich liebe Schach. Ich mag

Origami. Ich liebe Zaubertricks, Ich liebe Zeichnen und Malen. Ich liebe Sprinten.

Wie würden Sie das Interview ergänzen: Ihr Wunsch…

Ich wünsche mir mehr junge Leute, die klassische Musik lieben, so dass ich diese Erfahrung mit ihnen

teilen kann.