Daniel Glaus

* 16.7.1957



Nicht das Gewinnen von mehreren Preisen und Auszeichnungen prägen Daniel Glaus als Komponist, Kirchenmusiker (Stadtkirche Biel) und Lehrer (Orgel am Konservatorium Biel, Theorie und Neue Musik an der Musikhochschule Zürich) sondern vielmehr Gespräche und Auseinandersetzungen mit Menschen, Partituren, Büchern, Architekturen und der Natur, u.a. eine einzige, knapp 10-minütige Unterhaltung mit Luigi Nono, ein Paris-Aufenthalt mit Kontakt zur "Groupe de l'Itinéraire", das Studium des Buches "Der notwendige Engel" von Massimi Cacciari und die Förderung durch die Lehrer Klaus Huber (Komposition), Heinrich Gurtner, Gaston Litaize, Daniel Roth, Luigi Ferdinando Tagliavini (Orgel), Theo Hirsbrunner (Theorie), Erich Schmid, Paul Theissen (Dirigieren) aber auch Freundschaften u.a. mit Klaus Martin Ziegler (KMD in Kassel an St. Martin) Andreas Urweider (Dichter und Pfarrer in Biel). Rege internationale Konzerttätigkeit als Organist. Starkes Engagement in fragen des Orgelbaus (u.a. Konzeption der Bieler "Schwalbennestorgel", Metzler 1994; Mitverfasser der Trossinger Orgeldeklarationb 1997". Mitinitiant des IV. Internationalen KOngresses für Kirchenmusik 1997. Lebt mit seiner Familie in Bern.

 

Werkverzeichnis

Florestan und Eusebius (1980/81)
für zwei Orchester und Sologruppe


"Stille" (1982)
12'
Studie für Violine solo
Müller & Schade AG, Kramgasse 50, Postfach 67, CH-3011 Bern
Eine Studie über die Qualitäten der Stille in der Musik. Eine grosse interpretatorische Herausforderung.

"Trilogie" I: "Im Anfang war der Logos" (1983/84)
13'
Acht kurze Stücke für kleinere Orgel

"Trilogie" III: "... als ein durchscheinend Glas..." (1983/84)
15'
für Cembalo, Flöte in G und Clavichord
In das gleichsam stellare Geflecht von Cembalotönen (auf zwei Manualen mit 8' und 4' registriert; 4' auf dem ersten) hat die Flöte sehr flexible, verletzliche Klänge zwischen Luft und Ton, Pizzicato, Slap und Tenuto zu spielen. Das "ewige Kreisen" des Clavichords "scheint" aus dem Hintergrund "durch".

Edelsteine. Zwölf kurze Stücke (1985)
8'
für beliebiges Melodieinstrument und Orgel


"Il y a une autre espèce de cadence" (G. Tartini) (1984)
6'-8'
Partita pour violon baroque ou moderne ou pour les deux instruments combinés
Lässt den Interpreten grosse Freiheiten. Andere Fassungen: für Cello und Bass-Klarinette, für Flöte

Toccata per Girolamo (... pour Claude) (1985) für Klavier solo
29'
Die einzelnen Teile dieses Werkes können auch separat oder frei zusammengestellt aufgeführt werden.

Toccatacet. Sette versetti per organo piccolo (1986) für Orgel solo
6'
Die grossen, virtuosen Orgeltoccaten sind im Meer der Stille versunken und lassen sich im schaukelnden Spiel der Wellen nur mehr erahnen.

Zieh' einen Kreis aus Gedanken (1986)
25'
für Stimme, Streicher (5,4,3,1) und 2-Kanal-Tonband nach Indianertexten
Müller & Schade AG, Kramgasse 50, Postfach 67, CH-3011 Bern
Die Streicher sind aufgeteilt in vier Streichtrios, die um das Publikum herum aufgestellt sind und geleitet werden von einer
Sologeige in der Mitte.

In hora mortis. Neun Versuche über die gregorianische "Missa pro Defunctis" (1987-94)
63'
für Klaviertrio
I. Cello solo, II. Trio, III. Klavier solo, IV. Cello, Klavier, V. Trio, VI. Trio, VII. Violine, Klavier, VIII. Trio, IX. Violine solo.

Chammawet ahawah (1989)
23'-30'
Kantate für Sopran und Harfe mit Streichquartett ad lib.
Fassung mit Streichquartett: ca. 30' Fassung ohne Streichquartett: ca. 23'

"De Angelis" (in memoriam Luigi Nono) I (1990)
15'
für grosse Orgel
Zwischen grossen ff-Klangblöcken stehen vorerst fast unerträglich lange (noch lautere!) Stillen, die sich im Verlauf des Stückes nach und nach mit Strukturen (z.T. reine Improvisationsangaben) zu beleben anfangen.

"De Angelis" (in memoriam Luigi Nono) II (1990/91)
28'
für Mezzosopran, Vokalensemble, Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello, Schlagzeug (und Orgel mit
Live-Elektronik)
Teil A: "Und nur ein Lidschlag" (A. Urweider) (ohne Orgel und Elektronik) Teil B: "Selbst Sonnen tragen den kühlen Kern" (A. Urweider, R. M. Rilke) (mit Orgel, Elektronik)

"De Angelis" (in memoriam Luigi Nono) III (1991)
16'
für Flöte und Orgel mit mechanischer Registratur (Schleifladen)
Das Stück setzt sich mit Individualität (Flöte) und Masse (Orgel) und dem Versuch einer Annäherung auseinander.

"De Angelis" IV (1992)

"Motetten und Gesänge zu Karfreitag" für Alt, Kantor und Vokalensemble

"De Angelis" V (1993)

für zwei Orgeln, improvisierenden Klarinettisten und Orchester

 

Miserere mihi. Proprium missae pro hebdomada vigesima secunda (1992)
18'
für 2 Soprane. Sängerinnen mit Mut zur Herausforderung können der Komposition eine grosse Eindringlichkeit verleihen.


Komposition zu Meister Eckhart (1994/95)
54'
für Alt, Bariton, Doppelchor und Instrumentalensemble (0,1,1 (auch B-Klar),1 (auch Co-Fag); 1,1,1,0;
Hfe,Schlgz,Org; 2,1,1,2)

Eja! (Ein Lied) (1995)
für Frauenstimme allein (A. Urweider)

 

Das Schweigen verflochten im Haar (1996)
Zacharias-Kantate vierchörig (A. Urweider) für Knabensopran, Sopran, Tenor, Sprecher, vierstimmigen CHor, sechstimmigen Doppelchor, dre Posaunen, sechs Streicher und Orgel

 

Die hellen Nächte (1987-97)

Kammeroper in drei Akten (A. Urweider) für Violine (Hauptrolle), Frauenstimme, Flöte(n), Klarinette(n), Fagott, Akkordeon und Violoncello

 


Discographie:

CD Jecklin JS 289-2: Toccata per Girolamo

CD Müller & Schade, Bern 5008/2: In hora mortis

CD Müller & Schade, Bern 5014/2: Komposition zu Meister Eckhart

 

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Letzte Aktualisierung: 18. Februar 2011 .