Friedrich Theodor Fröhlich wurde am 20. Februar 1803 in Brugg (AG) geboren. Er musste sich zunächst juristischen Studien in Basel und Berlin widmen, konnte sich aber schliesslich dem von ihm bevorzugten Musikstudium zuwenden. Nach erstem Unterricht in Aarau erhielt er ein Stipendium der Aargauer Regierung und konnte damit in Berlin bei Carl Friedrich Zelter Komposition und bei Ludwig Berger Klavier studieren.
Der fast vierjährige Berliner Aufenthalt war für Fröhlich eine fruchtbare Periode. Er lernte anregende Menschen kennen wie den jungen Felix Mendelssohn oder den Germanisten Wilhelm Wackernagel, mit dem ihn auch in späteren Jahren eine Freundschaft verband. Während der Berliner Zeit lernte er auch seine spätere Frau kennen, die er trotz verschiedenen Widerständen heiratete. Er komponierte fleissig und war stolz auf die Werke dieser Zeit. In Berlin konnte er sich als Teil eines offenen und aufstrebenden kulturellen Lebens fühlen.
Zurück in der Schweiz begegnete ihm jedoch die Enge der Heimat. Er erhielt eine Stelle als Musiklehrer an der Kantonsschule in Aarau, versuchte mit Chören und einem Orchester ein lokales Musikleben aufzubauen, was jedoch nur sehr beschränkt gelang. Seine Werke wurden, ausser von ihm selbst, kaum aufgeführt und auch - mit Ausnahme weniger Lieder - kaum verlegt. Dazu gesellten sich persönliche Schwierigkeiten in der Ehe. Zermürbende Arbeit, fehlende Resonanz und private Probleme führten zu einer Depression, aus der heraus er im Oktober 1836 seinem Leben ein Ende setzte, indem er sich in die Aare stürzte und ertrank.
Theodor Fröhlich war eine überaus hoffnungsvolle Begabung, die sich namentlich in den Liedkompositionen äusserte, wo er - neben volksliednahen Chorliedern - im Klavierlied eine eigene hochromantische Ausdrucksform fand. In jüngerer Zeit wurden etliche Versuche gemacht, das Werk Fröhlichs neu zu beleben. Eine Schwierigkeit dabei besteht darin, dass die meisten Werke zu Lebzeiten nie aufgeführt wurden. Damit fehlte Fröhlich die Erfahrung der formalen Proportionen. Gleichzeitig haben heutige Interpreten Hemmungen, Kürzungen oder Änderungen vorzunehmen. Wieder aufgeführt wurden Kammermusikwerke, die 1. Messe (1828), Lieder sowie - durch den Verfasser dieses Beitrags - die (unvollständige) Sinfonie inA-Dur, die Konzertouvertüre in B-Dur sowie die Fuge für Streichquartett (in einer Fassung für Streichorchester).
Der handschriftliche Nachlass von Fröhlich befindet sich in der Universitätsbibliothek Basel.
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Orchesterwerke | Chor mit Orchester |
Kammermusik | Gesang mit Instr.begleitung |
Klaviermusik | Chor a capella |
Lieder mit Klavierbegleitung | |
INSTRUMENTALMUSIK
Sinfonie A-Dur (1828), 3 Sätze (das Finale fehlt, wobei unklar, ob es je komponiert wurde oder verloren gegangen ist)
Ouvertüre zu Dyhrns "Konradin" (1827)
Konzertouvertüre B-Dur (1832)
Ouvertüre zu Passionsmusiken f-moll (1835)
Quintett für Klavier, 2 Violoncelli und 2 Hörner (1833)
Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello
Vier Streichquartette (1826-32)
Fuge für Streichquartett
Pastorale und Rondo für Oboe und Klavier (1824)
Drei Sonaten für Violine und Klavier (1826)
Fantasie für Violine und Klavier
Sonate für Violoncello und Klavier f-moll (1830)
Sonate A-Dur, op. 11 (1831)
Sechs Elegien, op. 15(1833)
Walzer und Ländler (gedruckt als Beilage zu der Zeitschrift "Alpenrosen")
4-händige Klavierstücke
Vokalmusik
1. Messe (1828)
2. Messe (1835)
Der 1. Psalm (1836)
Totenfeier (1829)
Passionskantate (1831)
Jesus, der Kinderfreund; Kantate (1827)
b) Chor und Soli mit Instr.begleitung
Der 137. Psalm, für Solo-Sopr. mit Orchester (1827)
"Domine, Jesu Christe", Offertorium für Chor und Blasinstr. (1836)
Stabat mater (dt.) (1829) für Soli und Klavier
Weihnachtskantate (1830) für Soli und Klavier
Gesang der Geister über den Wassern (Goethe) (1831) m. Klavier
Meeresstille und glückliche Fahrt (Goethe) (1831) m. Klavier
Preis der Liebe ( 1834) m. Klavier
Das Unser Vater (1832)
Litanei (1832)
Motetten, Messesätze
Zahlreiche Werke für Männerchor, Frauenchor, Kinderchor
d) Lieder mit Klavierbegleitung
gedruckt:
Lieder opus 1 - 10 und op. 12 (nach Texten von Kerner, Wilhelm Müller, Novalis, Rückert, Wackernagel)
zahlreiche weitere ungedruckte Lieder nach Frörhlich, Goethe, Hölderlin, Hoffmann v.Fallersleben, Müller, Tieck.
Gesänge
Schifferreigen op. 11 (W.Müller) für 2 Tenöre und Bass m. Klavier (1830)
Epiphanias (Goethe) für 3 Männerstimmen m. Klavier (1830)
Hausstandslieder (Rückert) für Sopran, Tenor m. Klavier (1835)
Neugriechisches Schifferlied (Wackernagel) für 2 Singstimmen (gedr. in "Alpenrosen" 1837)
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MGB CD 6116 (Reihe Musikszene Schweiz), 1992
Sechs Elegien f. Klavier, op.15;
Pastorale und Rondo für Oboe und Klavier;
Sonate für Violoncello und Klavier f-moll
Omar Zoboli, Oboe; Ivan Monighetti, Violoncello, Alexej Lubimov, Hammerflügel, Jean-Jacques Dünki, Klavier
Jecklin Edition JD 713-2
Passions Musik Ouvertüre f-moll
Missa I
Fantasie "Andante und Menuett" für Violine und Klavier
Konzert-Ouvertüre B-Dur
Lisa Larsson, Sopran, Regina Jakobi, Alt, Bernhard Gärtner, Tenor, René Koch, Bass-Bariton
Aargauer Vokalsolisten, Chor der Alten Kantonsschule Aarau (Einstudierung: Thomas Baldinger)
Aargauer Symphonie-Orchester, Räto Tschupp, Leitung
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