Klassik Schweiz - Suisse classique - Swiss classic

 

Andermatt Osterfestival

2017

 

Zentralalpines Oster-Festival

Seit drei Jahren hat Andermatt ein Klassik-Osterfestival. Vom Palmsonntag bis Ostermontag Festival Stringsfinden täglich Konzerte in der Pfarrkirche St.Peter und Paul statt. Mit der touristischen Entwicklung und der grossen Bautätigkeit im Hotelsektor entstand ein Bedürfnis, den Ort auch kulturell aufzuwerten. „Wir wollen ein breites Publikum hier im Urserental und bis ins Goms und ins Vorderrheintal ansprechen“, erklärt Jörg Conrad, Intendant und Gründer des Festivals. Diese Absicht spiegelt sich in einer stiistischen Vielfalt einerseits wider und andererseits im Bestreben, junge Künstler zu fördern. So bestritt der junge Schweizer Flötist Sébastien Jacot, vielfacher Preisträger und Solo-Flötist des Gewandhausorchesters Leipzig, als Solist mit den Festival Strings aus Luzern das Eröffungskonzert. Die Festival Strings Lucerne sind auch seit Beginn sozusagen das Hausorchester des Festivals.

Kammermusik mit jungen Ensembles

Orion StreichtrioKammermusik steht auch im Zentrum des Programms des SwissChamberMusicCircle, wie sich die Organisation des Festivals auch nennt. So kam das Trio Eclipse mit Lionel Andrey, Klarinette, Sebastian Braun, Violoncello, und Benedek Horvath, Klavier, am zweiten Festivaltag zum Zug und am Tag darauf das Orion-Streichtrio aus Soyoung Yoon, Violine, Veit Hertenstrein, Viola, und Benjamin Gregor Smith, Violoncello. Das Orion-Trio ist Preisträger des Migros Kulturprozent und des Kammermusikwett-bewerbs 2016. Im weiteren Verlauf trat mit dem Klaviertrio Aeterno ein Preisträger der ORPHEUS Swiss Chamber Music Competition 2016 auf.

Lokale Verbundenheit  und Vielfalt                              

Das Festival pflegt auch Kontakte zu lokalen und regionalen Ensembles und lud den Kirchenchor Bürglen ein, der zusammen mit dem Berufschor molto cantabile aus Luzern am Karfreitag die „Sieben letzten Worte am Kreuz“ von Joseph Haydn und das Stabat MaterAndermatt 1 D383 von Franz Schubert aufführte. Stilistisch bunter ging es mit dem Ensemble Arte Diversa zu, das am Vormittag für die Schulen des Kantons Uri und am Abend für das Konzertpublikum ein Programm mit populären Stücken von Waxmann und Sarasate über Chopin und Franz von Suppé bis Fritz Kreisler und Antonin Dvořak darbot. Auch am Schlusskonzert in der gut besetzten Pfarrkirche mit den „Superbrass London“, einem hervorragend besetzten Brass-Ensemble, wurde ein buntes Programm geboten mit Klassik-Arrangements von Händel, Richard Strauss und Edward E lgar, gefolgt von fetzigen, virtuos dargebotenen Jazz-Standards und Latino-Rhythmen.

Das Festival verfügt mit Sponsoren und Förderern der öffentlichen Hand (Kanton Uri, Gemeinde Andermatt) sowie Stiftungen und einem Förderverein über eine solide finanzielle Grundlage und kann wohl getrost in eine weitere Zukunft blicken. Auch die Bevölkerung zeigt Interesse undSuperbrass London besucht mehrere Konzerte im Laufe des Festivals, und die Matterhorn-Gotthard-Bahn führt sogar Extrazüge von Brig und von Disentis nach Andermatt und nach den Konzerten wieder nach Hause.